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Eine Kreditblase kann entstehen, wenn viel Liquidität im Finanzsystem vorhanden ist. Expansive Geldpolitik, bei der die Zentralbanken weltweit die Leitzinsen senken und damit das Zinsniveau in den Keller fahren, was schlussendlich zu einer Kredit- oder Spekulationsblase führen kann.
Was passiert bei den historisch niedrigen Zinsen?
Halten die Zentralbanken die Zinsen niedrig, wie zum Beispiel aktuell bei 0,25 Prozent, soll das Aufnehmen von Krediten erleichtern, weil die Banken sich billig Geld beschaffen können. Mit den Krediten soll investiert und die Wirtschaft angekurbelt werden. Das Ganze ist jedoch ein Vabanquespiel, denn man kann es auch übertreiben und nicht den richtigen Zeitpunkt finden, um die Zinsen Schritt für Schritt wieder zu erhöhen. Die schwache Geldpolitik hat auch enorme Folgen für die Verbraucher. Es lohnt sich nicht, Geld zu sparen, weil es so gut wie keine Rendite bringt. Die Sparer gucken sich das eine Weile an und entscheiden sich dann für andere Formen der Geldanlage in dem sie in Aktien und andere Wertpapiere investieren oder sich Immobilien (Betongold) kaufen und das über Kredite zu niedrigen Zinsen finanzieren. Dieses Verhalten ist nur logisch, treibt aber die Aktienkurse in die Höhe und die Preise für Immobilien steigen ebenfalls.
Für Otto-Normalverbraucher hat diese Kreditblase im Prinzip nur negative Folgen. Sein Erspartes verliert langsam, aber sicher an Wert, weil es keine Rendite mehr abwirft. Im Prinzip wird nun schon seit Jahren jede Menge Vermögen vernichtet.
Wer nun denkt, diese Verluste kann man über den Aktienkauf wieder ausgleichen, liegt nicht grundverkehrt, muss aber das Risiko bedenken, dass jeder Verbraucher eingeht, der an der Börse spekuliert. Sicher kann man mit Aktien Gewinne machen. Richtig ist auch, dass der DAX zum Beispiel im letzten Jahr eine rasante Entwicklung genommen hat. Aber keiner weiß, wie lange das gut geht. An der Börse kann auch viel Geld vernichtet werden. Wenn kleine Sparer nicht aufpassen, können sie bei einem Crash alles gewonnene Geld verlieren und noch mehr.
Was aktuell passiert
Fast täglich werden an der Börse neue Höchststände gefeiert. Das gilt für die USA, für Europa im Allgemeinen und für Deutschland im Besonderen. Seit Ausbruch der Finanzkrise im Jahr 2008 ist das Geld für die großen Geschäftsbanken immer billiger geworden.
Bisher werden die Warnungen der Ökonomen nicht ernst genug genommen. Die Aktienkurse haben sich mittlerweile von ihren fundamentalen Bewertungen weitgehend entfernt. Eine drastische Kurskorrektur wird kommen, es ist nur eine Frage der Zeit. Kleinanlegern ist nicht zu empfehlen, jetzt noch auf den fahrenden Zug aufzuspringen. Dazu sind die Märkte schon viel zu überhitzt. Die Zeche zahlen ohnehin die kleinen Leute.
Wer profitiert eigentlich von der Kreditblase?
Profiteure sind unter anderem die maroden Banken, die ihre Pleite auf diese Art und Weise weiter hinauszögern können. Profiteure sind auch die verschuldeten Staaten, die sich mithilfe der niedrigen Zinsen nach und nach ihrer Schulden entledigen können.
In Südeuropa wie in Spanien und Italien kann man die Folgen einer Kreditblase auch am Immobilienmarkt erkennen. Als die Kredite günstig waren, haben viele Spanier in Immobilien investiert. Heute sind sie arbeitslos und können ihre Hypotheken nicht bedienen.
Die niedrigen Zinsen sind höchst gefährlich und keiner weiß, was genau passiert, wenn die Blase platzt.
Wie kann man jetzt noch gegensteuern?
Wirtschaftlich starke Länder wie Deutschland müssen mehr Geld ausgeben und zum Beispiel die Löhne erhöhen, damit sowohl die öffentlichen als auch die privaten Investitionen steigen. Überschuldete Länder wie Griechenland oder Spanien sollten die Schulden erlassen bekommen. Auf jeden Fall kann es so nicht ungebremst weitergehen. Die Politik ist gefordert.